SFO oder wie ich mal richtig angeben wollte
08/01/1989 Abgelegt in:Grillmasters Abenteuer
Januar 1989
Ich bin in San Francisco und zwar das erste Mal. Ich finde
also alles ganz prima und so fern der Heimat und so. Und irgendwie
ist es auch beeindruckend, wenn man im 28. Stock des Hotels aus
dem Zimmerfenster über die Stadt sehen kann, immerhin kommt
man ja am frühen Abend an, kann also die Stadt in voller
Kirmesbeleuchtung bewundern.
Von unten schallt auch ab und an diese nebelhornartige Sirene
der Feuerwehr hoch, wie man sie ja aus dem Fernsehen kennt, es
sieht alles ganz echt wie echt USA aus.
Auf dem Hinflug hatte es auch gleich ein paar Probleme gegeben,
Flug in New York weg, übernachten in einem entzückenden
Best Western Hotel in Queens.
Vor dem Hotel lag ein frisch abgebranntes Auto, und der Busfahrer
des Shuttelbuses wollte kein Trinkgeld, sondern nur möglichst bald
wieder weg fahren.
Zum Service des Zimmers gehörten sogar Haustiere, alles inklusive.
Ich habe meines nicht gesehen aber den Geräuschen nach zu
urteilen muss es schon was größer gewesen sein.
Abends wurde in der Bar des Hotels etwas Unterhaltung geboten,
und zwar spielt ein Mann auf einer Orgel so groß wie Kleinwagen
irgendwelche Schnulzen, und eine Frau mit zwei Zentimeter dickem Make-Up
sang dazu. Mehrfach am Abend wurde das Publikum aufgefordert, sich doch
einen Song zu wünschen, und gelegentlich entstand eine durchaus
peinliche Pause, bis sich dann jemand erbarmte und sich irgendeinen
Sinatraquark wünschte. (Was allerdings nie ein Problem war, das
muss man den Beiden lassen, die kannten die gewünschten Songs
immer und legten ohne Nachdenken los)
Am nächsten Tag hatten wir noch etwas Zeit und fuhren
in die New Yorker Innenstadt, um dort 2-3 Programmpunkte abzuhaken,
Empire State Building unter anderem. Nach einigen lustigen Begebenheiten,
z. B. das ein Taxifahrer sich weigerte, uns von der New Yorker Innenstadt
zu dem Hotel in Queens zu fahren und der nächste
kein Englisch konnte, nach weiteren zehn Stunden Flughafen abnutzen,
Holzklasse begutachten und in Amiautos rum-schwabbeln war ich
nun also im Hotelzimmer im 28. Stock und dachte: Wen könnte
ich mal anrufen, um besonders cool mit all meinen dollen Erlebnissen
anzugeben … hm …
Da viel mir ein, dass ich meiner lieben Mutter gar nix von der Reise
erzählt hatte und ich außerdem versprochen hatte,
regelmäßig anzurufen.
Was ich natürlich nicht gemacht hatte, wie es bei Söhnen
international so Vorschrift ist.
Ich also lässig die Nummer gewählt, meine Mutter
geht auch direkt ran, ich: "Hallo, dein Sohn hier, ich …"
Sagt meine Mutter ohne mich zu Ende sprechen zu lassen: "Mensch,
gut das du anrufst! Klaus ist schwer verunglückt, beim Skifahren
ist er gegen den Betonpfeiler eines Sessellifts geknallt, schwer verletzt.
Er liegt in Österreich auf der Intensivstation im Koma, seit 5 Tagen schon!"
"Äh…"
Meine Mutter spürbar mit den Nerven runter: "Ja, Rippen
gebrochen, Kiefer gebrochen, Lungenriss, Leber, Milz und so weiter
gequetscht und was weiß ich und die Ärzte wissen nicht,
ob er durchkommt."
Soweit also das Thema: "Cool angeben, indem man mal rasch
seine Mutter aus SFO anruft".
Hätte mein Onkel Klaus nicht beim Golfen bleiben können
der Arsch?
Später, als mein Onkel dann nach zwölf Tagen oder so aus
dem Koma aufgewacht ist, soll er so was gesagt haben wie: "Wat
seid ihr hier alle am flennen, is irgendwas?" weil er nämlich
dachte, der Unfall sei leicht gewesen und läge nur zwei bis drei
Stunden zurück.
Ich bin in San Francisco und zwar das erste Mal. Ich finde
also alles ganz prima und so fern der Heimat und so. Und irgendwie
ist es auch beeindruckend, wenn man im 28. Stock des Hotels aus
dem Zimmerfenster über die Stadt sehen kann, immerhin kommt
man ja am frühen Abend an, kann also die Stadt in voller
Kirmesbeleuchtung bewundern.
Von unten schallt auch ab und an diese nebelhornartige Sirene
der Feuerwehr hoch, wie man sie ja aus dem Fernsehen kennt, es
sieht alles ganz echt wie echt USA aus.
Auf dem Hinflug hatte es auch gleich ein paar Probleme gegeben,
Flug in New York weg, übernachten in einem entzückenden
Best Western Hotel in Queens.
Vor dem Hotel lag ein frisch abgebranntes Auto, und der Busfahrer
des Shuttelbuses wollte kein Trinkgeld, sondern nur möglichst bald
wieder weg fahren.
Zum Service des Zimmers gehörten sogar Haustiere, alles inklusive.
Ich habe meines nicht gesehen aber den Geräuschen nach zu
urteilen muss es schon was größer gewesen sein.
Abends wurde in der Bar des Hotels etwas Unterhaltung geboten,
und zwar spielt ein Mann auf einer Orgel so groß wie Kleinwagen
irgendwelche Schnulzen, und eine Frau mit zwei Zentimeter dickem Make-Up
sang dazu. Mehrfach am Abend wurde das Publikum aufgefordert, sich doch
einen Song zu wünschen, und gelegentlich entstand eine durchaus
peinliche Pause, bis sich dann jemand erbarmte und sich irgendeinen
Sinatraquark wünschte. (Was allerdings nie ein Problem war, das
muss man den Beiden lassen, die kannten die gewünschten Songs
immer und legten ohne Nachdenken los)
Am nächsten Tag hatten wir noch etwas Zeit und fuhren
in die New Yorker Innenstadt, um dort 2-3 Programmpunkte abzuhaken,
Empire State Building unter anderem. Nach einigen lustigen Begebenheiten,
z. B. das ein Taxifahrer sich weigerte, uns von der New Yorker Innenstadt
zu dem Hotel in Queens zu fahren und der nächste
kein Englisch konnte, nach weiteren zehn Stunden Flughafen abnutzen,
Holzklasse begutachten und in Amiautos rum-schwabbeln war ich
nun also im Hotelzimmer im 28. Stock und dachte: Wen könnte
ich mal anrufen, um besonders cool mit all meinen dollen Erlebnissen
anzugeben … hm …
Da viel mir ein, dass ich meiner lieben Mutter gar nix von der Reise
erzählt hatte und ich außerdem versprochen hatte,
regelmäßig anzurufen.
Was ich natürlich nicht gemacht hatte, wie es bei Söhnen
international so Vorschrift ist.
Ich also lässig die Nummer gewählt, meine Mutter
geht auch direkt ran, ich: "Hallo, dein Sohn hier, ich …"
Sagt meine Mutter ohne mich zu Ende sprechen zu lassen: "Mensch,
gut das du anrufst! Klaus ist schwer verunglückt, beim Skifahren
ist er gegen den Betonpfeiler eines Sessellifts geknallt, schwer verletzt.
Er liegt in Österreich auf der Intensivstation im Koma, seit 5 Tagen schon!"
"Äh…"
Meine Mutter spürbar mit den Nerven runter: "Ja, Rippen
gebrochen, Kiefer gebrochen, Lungenriss, Leber, Milz und so weiter
gequetscht und was weiß ich und die Ärzte wissen nicht,
ob er durchkommt."
Soweit also das Thema: "Cool angeben, indem man mal rasch
seine Mutter aus SFO anruft".
Hätte mein Onkel Klaus nicht beim Golfen bleiben können
der Arsch?
Später, als mein Onkel dann nach zwölf Tagen oder so aus
dem Koma aufgewacht ist, soll er so was gesagt haben wie: "Wat
seid ihr hier alle am flennen, is irgendwas?" weil er nämlich
dachte, der Unfall sei leicht gewesen und läge nur zwei bis drei
Stunden zurück.