Wusste ich.

Mal wieder ne Studie gemacht worden. Thema: Leiden "Elektrosensible" direkt unter der Strahlung einer Funkantenne?

Die Studie ging so: 44 Leute die sich selber als
"Elektrosensible" einstufen und angaben, unter elektromagnetischen Feldern zu leiden sowie 114 Personen in einer Kontrollgruppe wurden 3 Jahre lang der "Wirkung" einer Mobilfunkantennenanlage ausgesetzt.

Die Antwort: Ja, Elektrosensible leiden (im Gegensatz zu den Personen der Kontrollgruppe).

Allerdings nicht in Abhängigkeit davon, ob die Antenne überhaupt in Betrieb war. Entscheidend war nur, dass man Ihnen SAGTE die Antenne sei in Betrieb. Ein Korrealtion der Beschwerden mit dem tatsächlichen Betrieb der Antenne konnte nicht festgestellt werden.

Man kann solche Leute also damit krank machen, dass man eine Antennenattrappe aufstellt. Vielleicht reicht schon ein Besenstiel mit Silberfolien umwickelt und ein bißchen Lametta dran. Dann noch ein Schild dran mit der Aufschrift "geheimes Militärprojekt: Dark Matter Gighertz Hochenergie Strahler 234 Z-delta, nicht berühren" und ab geht die Luzi!

Eigentlich ne Gute Idee für eine psychologische Kriegsführung.

Andersrum: Um tatsächliche Sendemasten eine Weihnachtsbaumattrappe bauen oder so was und schon ist das Problem gelöst.


Nächste Woche: Ich und mein Pendel.



P.S.: Bevor jetzt alle Technikfreaks frohlocken: die Studie sagt natürlich nix zu der Wirkung einer Langzeitbelastung aus. Und da wäre nicht mal ich zu optimistisch...

(P.P.S.: diesen Eintrag habe ich 2007 verfasst. Jetzt ist es 2009 und vor kurzem habe ich mitbekommen, das Mobilfunkanlagen heutzutage gerne mit Schornsteinattrappen verdeckt werden.)

Update 2013: Aktuell gab's wieder eine ähnlich Studie der Uni Mainz mit dem selben Ergebnis. Genau genommen hat die (mit nur 147 Personen ebenfalls nicht representative) Studie sogar noch einen Twist: Hier wurde nämlich den Probanden vor dem Vesuch eine Filmchen gezeigt, ein mal eine TV-Reportage über die angeblichen Gefahren von Funkwellen und Elektrosmog und einer anderen Gruppe von Leuten eine Reportage zum Thema Datensicherheit. Anschliessend wurde die Probanden einer angeblichen neuartigen WLAN Funkzelle ausgesetzt und dann befragt.
Wie üblich: Insgesammt über die Hälfte aller Versuchspersonen klagten über Beschwerden.
Der Twist: Diejenigen die den Elektrosmogfilm gesehen hatten, klagten deutlich häufiger über diverse Sympthome wir Kribbeln, Konzentrationsschwäche und Kopfschmerzen als die der Gruppe, die den unverfänglichen Film gesehen hatten.
Und auch hier: obwohl eine grosses Gerät mit blinkendem "WiFi" Zeichen aufgebaut wurde, gab es gar keine Funkwellen, denn das Geräte war eine funktionslose Attrappe. Die Frage die nun rumgeht ist: Macht die Berichterstattung über angebliche Elektrosmoggefahren mehr Leute krank als ... Elektrosmog?