No Germans in Hollywood
08/04/2007 Abgelegt in:Deppen
In letzter Zeit sehe ich mir Filme verstärkt im Original an. Also US Filme in englisch. Dabei ist mir ein lustiges Phänomen aufgefallen: Wann immer in einem der Filme jemand deutsch spricht, ist das Deutsch fehlerhaft. Mindestens mit unglaublichem Akzent und in mit stark fehlerhafter Grammatik, sehr oft auch mit fehlerhaften Wörtern und gelegentlich einfach unverständliches Zeug, das nicht mal deutsch ist. Auch deutsche Schilder enthalten Schreibfehler etc., nicht so Kleinkram wie Buchstabe fehlt oder Gross- und Kleinschreibung (kann ich ja auch nicht), sondern so Sachen wie "Gas Mainschalter" (Blade the Series).
Betroffen sind auch Grossproduktionen bekannter Studios... oder fast ist es sogar so, dass je grösser das Studio und die Produktion, desto weniger wahrscheinlich ist korrektes Deutsch.
Was ich daran nicht verstehe ist: Wie schwer kann es sein, in den USA einen Deutschen aufzutreiben, der mal eben für zehndollarfuffzig die 4 Sätze Deutsch richtig übersetzt? Bei Filmen die Millionen kosten, denkt keiner daran, irgendeinen Kumpel in Deutschland anzurufen und eben nachzufragen?
Wie kommt es überhaupt zu so Sachen wie "Meine Damen und Herren, bereiten Sie sich beim Anlegen bitte." (Lautsprecherdurchsage in "Sky Captain and the world of tomorrow"). Im selben Film darf auch eine bescheuerte Aufschrift nicht fehlen. An einem Schaltknopf steht als deutsche Funktionsbezeichnung "Dringlichkeitsfreigabe". Hm. Was soll das wohl sein? Wie sich etwas später rausstellt geht es um ein "Emergency Release", also eine Notauslösung. Dringlichkeitsfreigabe, Notauslösung... was solls, ist ja beides irgendwie das gleiche, nicht wahr?
Wer hat das übersetzt? Jemand der deutsch kann ja wohl nicht.
Es ist doch extrem unwahrscheinlich, das es in den USA keine Dolmetscher gibt.
Wen beauftragen so Filmstudios also, wenn keinen Dolmetscher? Versucht sich eventuell der Drehbuchauthor selber, indem er seine Erinnerungen an den Deutschunterricht in der Schule (wenn er den überhaupt hatte) hervorkramt?
Oder jagen sie das durch Babelfisch Software (wie die Jungs die mir unverständliche Mails senden, weil sie meinen, es sei für mich schöner, den Kram in automatisert übersetzem Gestammel zu lesen als in englisch. Dabei kommt dann raus: "Ich erfahre ein Problem betreffend ist ein Gebiet, das mit dir gekauft wird".... Hm.... WAS? Ist aus einer echten Mail an mich von heute. )
Ich bilde mir ein, dass mein Englisch recht gut ist und aus beruflichen Gründen auch geübt, aber wenn ich einen Film drehen würde, den Millionen von Leuten sehen werden, dann würde ich doch jemand fragen der die Sprache besser spricht als ich.
Also ich würde wirklich gerne wissen, wie so was abläuft. Am GELD kann's ja nicht liegen.
Bei Licht betrachtet bleibt ja nur eines als Erklärung. Es gibt, anders als der Laie vermuten könnte, in Hollywood (und auch in noch in einer Drehpause erreichbaren Umkreisen von sagen wir 50 Kilometern) keine Deutschen.
Erstaunlich
Update 2012:
Zufällig sehe ich einem US-Film, der angeblich in Berlin spielt, dieses echt authentische Plakat im Hintergrund:
Das ist wohl "Deutsch" genug für den gemeinen US-Bürger.
Das "lustige" daran ist, dass der fragliche Film tatsächlich in Berlin und den Babelsberger Studios gedreht wurde und zwar auch noch mit deutschen Fördergeldern.
Mit anderen Worten: Die Hollywood-Heinis bringen sogar Ihre unfähigen Deutschübersetzer mit... nach DEUTSCHLAND!
Und wir bezahen die auch noch dafür.
Unfassbar.
Betroffen sind auch Grossproduktionen bekannter Studios... oder fast ist es sogar so, dass je grösser das Studio und die Produktion, desto weniger wahrscheinlich ist korrektes Deutsch.
Was ich daran nicht verstehe ist: Wie schwer kann es sein, in den USA einen Deutschen aufzutreiben, der mal eben für zehndollarfuffzig die 4 Sätze Deutsch richtig übersetzt? Bei Filmen die Millionen kosten, denkt keiner daran, irgendeinen Kumpel in Deutschland anzurufen und eben nachzufragen?
Wie kommt es überhaupt zu so Sachen wie "Meine Damen und Herren, bereiten Sie sich beim Anlegen bitte." (Lautsprecherdurchsage in "Sky Captain and the world of tomorrow"). Im selben Film darf auch eine bescheuerte Aufschrift nicht fehlen. An einem Schaltknopf steht als deutsche Funktionsbezeichnung "Dringlichkeitsfreigabe". Hm. Was soll das wohl sein? Wie sich etwas später rausstellt geht es um ein "Emergency Release", also eine Notauslösung. Dringlichkeitsfreigabe, Notauslösung... was solls, ist ja beides irgendwie das gleiche, nicht wahr?
Wer hat das übersetzt? Jemand der deutsch kann ja wohl nicht.
Es ist doch extrem unwahrscheinlich, das es in den USA keine Dolmetscher gibt.
Wen beauftragen so Filmstudios also, wenn keinen Dolmetscher? Versucht sich eventuell der Drehbuchauthor selber, indem er seine Erinnerungen an den Deutschunterricht in der Schule (wenn er den überhaupt hatte) hervorkramt?
Oder jagen sie das durch Babelfisch Software (wie die Jungs die mir unverständliche Mails senden, weil sie meinen, es sei für mich schöner, den Kram in automatisert übersetzem Gestammel zu lesen als in englisch. Dabei kommt dann raus: "Ich erfahre ein Problem betreffend ist ein Gebiet, das mit dir gekauft wird".... Hm.... WAS? Ist aus einer echten Mail an mich von heute. )
Ich bilde mir ein, dass mein Englisch recht gut ist und aus beruflichen Gründen auch geübt, aber wenn ich einen Film drehen würde, den Millionen von Leuten sehen werden, dann würde ich doch jemand fragen der die Sprache besser spricht als ich.
Also ich würde wirklich gerne wissen, wie so was abläuft. Am GELD kann's ja nicht liegen.
Bei Licht betrachtet bleibt ja nur eines als Erklärung. Es gibt, anders als der Laie vermuten könnte, in Hollywood (und auch in noch in einer Drehpause erreichbaren Umkreisen von sagen wir 50 Kilometern) keine Deutschen.
Erstaunlich
Update 2012:
Zufällig sehe ich einem US-Film, der angeblich in Berlin spielt, dieses echt authentische Plakat im Hintergrund:
Das ist wohl "Deutsch" genug für den gemeinen US-Bürger.
Das "lustige" daran ist, dass der fragliche Film tatsächlich in Berlin und den Babelsberger Studios gedreht wurde und zwar auch noch mit deutschen Fördergeldern.
Mit anderen Worten: Die Hollywood-Heinis bringen sogar Ihre unfähigen Deutschübersetzer mit... nach DEUTSCHLAND!
Und wir bezahen die auch noch dafür.
Unfassbar.